Seit vielen Jahren entwickle ich alle paar Jahre neu einen Flyer für die Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. (ÄGHE).
Fasten ist die Fähigkeit, für eine begrenzte Zeit den Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen bei ausbleibender oder minimaler Nahrungsaufnahme über den Verdauungstrakt ohne gesundheitliche Nachteile aus körpereigenen Reserven zu decken. Laut Definition der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) ist Fasten der freiwillige, zeitlich begrenzte Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel, während sich die tägliche Energieaufnahme durch nährstoffhaltige Getränke zwischen 200 und 500 Kilokalorien bewegen darf. Im Sinne des totalen Verzichts auf feste Nahrung und Genussmittel ist das Fasten die strengste Form einer Diät.
Es richtet sich an Menschen mit klar definierten Krankheitsbildern und damit verbundenen Therapiezielen. Indikation, Therapie und Medikation setzen Fachkenntnisse voraus. Daher muss ein Arzt zwingend das therapeutische Fasten begleiten. Fastentherapien finden in der Regel stationär statt, können aber auch ambulant durchgeführt werden. Therapeutisches Fasten wird auch als Heilfasten bezeichnet.
Ursprünglich galt die Empfehlung, während der Fastentage nur Tee oder Wasser zu trinken (Nulldiät). Im 20. Jahrhundert etablierten sich modifizierte Fastenkonzepte, die sich in der Höhe der Energieaufnahme, der Lebensmittel- und Getränkeauswahl sowie der Begleittherapien unterscheiden.
Die ÄGHE unterscheidet das präventive Fasten deutlich vom therapeutischen Fasten. Demnach ist das Fasten für Gesunde ein Kurzzeitfasten mit einer Dauer von fünf bis zehn Fastentagen, das therapeutische Fasten dagegen sollte mindestens zehn bis 21 Tage umfassen.